Informationen für Mitglieder und Freunde des
Münchener Ruder- und Segelvereins
27.11.2023
Hallo <<Vorname>>,
am Sonntag, den 5.11.23 ist vier Ruderern und einer Ruderin im „Subito!“ ein Unfall passiert, der wegen schneller Rettung dankenswerter Weise keine schwerwiegenden Folgen für die Menschen hatte. Aber der Unfall war sehr ernst, denn das Kaltwasser kann zum Tode führen.
Neben der Berichterstattung sollten wir sachlich und verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen.
Das Boot ist bei guten Bedingungen auf das Wasser gegangen. Auf der Rückfahrt kam dann doch früher als erwartet ganz plötzlich starker Sturm auf und hat das Boot vollgeschlagen. Es war nicht mehr zu manövrieren. Die Ruderin im Boot hatte ein Handy und konnte die Rettung verständigen. Als der Steuermann dann als Letzter das Boot verließ, hat es sich gedreht. Menschen und Material wurden gerettet.
Anlass zu schauen, was gut war und was wir verbessern müssen.
Gut war:
Die Mannschaft ist am Boot geblieben und keiner hat versucht ans Ufer zu schwimmen. Dies ist in solch einer Situation lebenswichtig!
Es war ein Handy an Bord, somit konnte die Rettung gerufen werden
Die Mannschaft konnte auf sich aufmerksam machen und Passanten holten Hilfe
Die Mannschaft ist ruhig geblieben und hat auf Hilfe gewartet
Was müssen wir für die Zukunft aus dem Unfall mitnehmen und lernen?
Das oben genannte, was die Mannschaft in der Situation gut gemacht hat, auf jeden Fall auch beachten! Aber wir können bereits im Vorfeld mehr tun:
Rettungswesten
Wie unsere Ruderordnung bereits vorschreibt sind Rettungswesten bei Kaltwasser-Rudern für unter 18-jährige Pflicht, für Erwachsene dringend empfohlen. Zwar bieten Rettungswesten keinen Kälteschutz, aber wenn Rettung von außen später kommt, als diesmal, können sie lebensrettend sein. Nach kurzer Zeit in der Kälte schwinden die Kräfte, da die Muskulatur nicht mehr funktioniert und schwimmen ist nicht mehr möglich. Rettungswesten verhindern, dass durch plötzlichen Kehlkopfverschluß, der beim Eintauchen ins Kaltwasser erfolgen kann, der Mensch sofort absinkt und ertrinkt.
Automatikwesten gibt es ab ca 50 Euro, spezielle Ruder-Automatikwesten (Secufit, New Wave) um die 200 Euro.
Wettervorhersage beachten:
Eine gute Wetter-und Windvorhersage liefert „Windfinder Starnberg“, unter „Vorhersage“ mit 3-stündiger Auflösung für mehrere Tage, und unter „Superforecast“ mit 1-stündiger Auflösung bis zum nächsten Tag. Auch „windy“ und „bergfex“ liefern brauchbare Vorhersagen. Die App des DWD ist zuverlässig. Oft genügt auch ein Blick in den Himmel. ARD tagesschau langt nicht.
Gerade im Winter haben wir ja auch zwei Verschärfungen. Durch das Ramsar Abkommen müssen wir „in der Seemitte“ rudern. Wir haben das in der Fahrtordnung über die Peilungen geregelt.
Ganz wichtig: die Warnbeleuchtung für die Sturmwarnung ist ausgeschaltet. Umso umsichtiger müssen wir alle und besonders die Obleute sein.
Weisungen befolgen
Vor der Abfahrt muß ein Obmann bestimmt werden, und der übernimmt die Verantwortung für das Boot (Menschen und Material). Deshalb ist seinen Anweisungen unbedingt Folge zu leisten. Gerade in schwierigen Situationen (z.B. beim Anlegen oder anderen Manövern) oder in Notsituationen muß sich der Obmann darauf verlassen können, dass nicht „rumdiskutiert wird“, sondern dass seine Anweisungen direkt umgesetzt werden. Auch das kann Leben retten. Hat der Obmann seine Funktion niedergelegt und geht die Mannschaft trotzdem aufs Wasser und es passiert etwas, ist das zumindest fahrlässig, was Folgen für den persönlichen Versicherungsschutz haben kann.
Wichtig: der Obmann muss wissen, dass er der Obmann ist, denn er ist derjenige, der rechtlich belangt wird, wenn etwas passiert.
Fazit
Der Ruderbeirat und der Vorstand diskutieren gerade Maßnahmen aus dem Unfall. Dies betrifft die konstruktiven Anregungen der Crew und unserer Gemeinschaft sowie die Anpassung der Ruderordnung. Wir informieren Euch darüber.
Unfälle können jederzeit und jedem passieren. Unabhängig von Erfahrung und Alter. Aber wenn wir uns alle umsichtig verhalten, die Ruderordnung einhalten und die Funktion und Verantwortlichkeit der Obleute respektieren, dann können wir viel tun, um Unfälle zu vermeiden. Bitte macht in diesem Sinne alle mit.
Als MRSV-Bayern sind wir verantwortungsbewusst und lernen aus diesem Unfall.
Die Crew des gekenterten Bootes wird diesen Unfall sicher nie vergessen.
Wir alle werden ihnen dabei helfen, wieder und weiter Spaß an unserem schönen Sport zu haben.
Der Vorstand
Die MRSV-App
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