„Musik wirkt unmittelbar auf die Sinne des Menschen,
setzt Gefühle frei, vermittelt Freude, weckt schöpferische Kräfte.
Musik verbindet Menschen miteinander und vermittelt Gemeinschaftserlebnisse.“
Liebe Eltern, liebe LeserInnen,
gerne würde ich euch unsere Geschichte und Erfahrungen über die Suzuki Methode hier in der Elternbox mitteilen. Mein Sohn Laurenz war damals drei Jahre alt, als er begonnen hat, darüber zu reden, dass er gerne Geige lernen würde. Ich muss gestehen: in diesem Moment und mit 3 Jahren habe ich ihn nicht ernst genommen. Ich dachte, irgendwann wird er aufgeben… aber nein… er hat es nicht.
Es vergingen zwei Jahre und eines Tages fragte er mich: „Mama, hörst du schlecht?“
Ich blickte ihn entsetzt an und fragte: „Was meinst du damit?“
„Ich habe dir schon so oft gesagt, ich möchte Geige lernen, aber du hörst mir nie zu!“
Und so hat es begonnen. Bei einem “Tag der offenen Tür” haben wir die Musikschule in Gerasdorf besucht. Hier begegneten wir der zukünftige Geigenlehrerin meines Sohnes, Andrea Mugrauer-Beis. Mein Kind war sich von der ersten Minute an sicher, dass er bei Andrea Geigen lernen möchte. Als sie ihn danach fragte, warum er das tun will, antwortete er: „Das hat mir mein Kopf gesagt!“.
Die Suzuki Methode war für uns unbekannt. Bis dato habe ich davon nichts gehört. Es war für mich eine große Herausforderung, mit meinem Kind gleichzeitig ein Instrument kennenzulernen und es zu „beherrschen“. Die Art, das Musizieren spielerisch und ohne Zwang zu erlernen, war genau das richtige für meinen Sohn. Es hat ihm viel Spaß bereitet, durchs Hören, Beobachten und Nachahmen zu lernen.
Die Methode hat in vieler Hinsicht das geistige, motorische und seelische Wachstum meines Kindes positiv beeinflusst. Seine Konzentration und sein Gedächtnis verbesserten sich. Besonders die aktive Mitarbeit und Begleitung von mir als Mutter war für ihn auch wie eine Motivation für das konsequente, tägliche Üben. Es gab Höhen, Tiefen und Momente, in denen mein Kind mal keine Lust hatte zum Üben.
Sogar der Gedanke aufhören zu wollen stand zur Debatte, aber er hat es sich anders überlegt und die Durststrecke durchgehalten. Die liebevolle Unterstützung, Motivation und Gespräche mit seiner Lehrerin haben ihm dabei viel geholfen.
Nicht nur der Einzelunterricht, sondern auch die Teilnahme im Gruppenunterricht hat ihm viel Freude bereitet. Neben der individuellen Arbeit mit Andrea hatte er gleichzeitig die Möglichkeit gehabt, das gemeinsamen Musizierens kennenzulernen. Das Zusammenspiel mit anderen Kindern verstärkt musikalische Lernziele und hat zugleich eine stark motivierende Funktion. Durch die vielen Jahre habe ich die Möglichkeit gehabt, Suzukis pädagogisches Konzept zu verstehen: „über das Medium Musik einen Beitrag leisten, das Kind in seiner ganzen Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.“
Mittlerweile ist mein Sohn 15 Jahre alt und trotz anderer Tätigkeiten, die sein tägliches Leben ausfüllen (Lernen, Sport) ist er der Musik treu geblieben. Es hat sich damals vor 11 Jahren zwischen ihm und der Musik durch die Suzuki Methode ein Bund für das ganze Leben gebildet. Und ich bin sehr dankbar dafür.
ELISABETH DANGL