SKPE erhöht Obergrenzen für technischen Zins
3. Oktober 2022
Die Schweizerische Kammer der Pensionskassen-Experten (SKPE), hat die Obergrenze per 30.09.2022 für die Empfehlung des technischen Zinssatzes gemäss Fachrichtlinie 4 festgelegt. Er steigt gegenüber dem Vorjahr bei Verwendung von Periodentafeln von 1,87 auf 2,68 und bei Verwendung von Generationentafeln von 2,17 auf 2,98 Prozent.
Der technische Zinssatz gemäss der Fachrichtlinie 4 sollte mit einer angemessenen Marge unterhalb der Nettorendite der Vorsorgeeinrichtung liegen, die aufgrund der Anlagestruktur zu erwarten ist. Der Experte berücksichtigt bei seiner Empfehlung zum technischen Zinssatz ausserdem die Struktur und die Merkmale der Vorsorgeeinrichtung sowie deren absehbaren Veränderungen. In der Fachrichtlinie 4 ist eine Obergrenze für den technischen Zinssatz definiert. Empfiehlt der Experte ausnahmsweise einen technischen Zinssatz, der über der Obergrenze liegt, muss er dies sachlich begründen.
Die Obergrenze wird gerechnet als durchschnittlicher Kassazinssatz der 10-jährigen CHF Bundesobligationen der letzten 12 Monatswerte, erhöht um einen Zuschlag von 2.5% und allenfalls vermindert um einen Abschlag für die Zunahme der Langlebigkeit bei Verwendung von Periodentafeln (mindestens 0.3% -Punkte). Die neue Obergrenze gilt ab dem 1. Oktober 2022.
Zinsanstieg verringert Verpflichtungen
3. Oktober 2022
Ein Zinsanstieg hat für Pensionskassen auch positive Seiten: Mittelfristig wachsen die Zinserträge, und der Barwert der künftigen Verpflichtungen sinkt. Die Kassen müssen künftige Verpflichtungen mit einem «technischen Zins» auf den Barwert zurückrechnen.
Eine Rentenverpflichtung von zum Beispiel 1000 Franken in zehn Jahren ergibt bei einem technischen Zins von 1,5 Prozent einen aktuellen Passivposten in der Bilanz von rund 860 Franken, bei einem Zins von 2,5 Prozent sind es nur noch 780 Franken. 2021 rechneten die privatrechtlichen Kassen im Mittel mit einem technischen Zins von etwa 1,6 Prozent.
Die Schweizerische Kammer der Pensionskassenexperten hat nun per Anfang Oktober in ihren Empfehlungen die Obergrenze auf knapp 3 Prozent erhöht; ein Jahr zuvor lag die Obergrenze bei knapp 2,2 Prozent. Mit der Erhöhung des technisches Zinses könnten die Kassen in der Bilanz per Jahresende wenigstens einen Teil der hohen Marktverluste kompensieren.
“Pensionsfonds brachten Gross-britanniens Finanzstabilität ins Wanken”
30. September 2022
Um böse Überraschungen zu vermeiden, vergleichen Manager von Pensionsfonds den Marktwert der von ihnen gehaltenen Assets mit dem gegenwärtigen Wert der künftigen Zahlungen an die Leistungsempfänger. Für dessen Berechnung wird üblicherweise ein Diskontsatz verwendet, der sich auf die Gilt-Zinskurve bezieht.
Um zugesagte Pensionen sicher auszahlen zu können, wären eigentlich inflationsgeschützte Anleihen die beste Anlage. Dann bewegen sich Assets und Verbindlichkeiten im Tandem. Veränderungen des Marktwerts der Anleihen gehen mit einer entsprechenden Veränderung der Zinskurve einher, die zur Berechnung des gegenwärtigen Werts künftiger Verbindlichkeiten benutzt wird.
FT: UK pension fund crisis
3. Oktober 2022
These strategies aim to hedge the liabilities of funds to meet their pension promises with the use of derivatives. But they suddenly exposed the sector to a now infamous “doom loop”, when falls in gilt prices triggered calls on schemes to provide more collateral on such trades, in turn spurring more sales of UK government bonds to raise cash. (…)
“Pension fund blowup faces
brutal second act”
7. Oktober 2022
Reuters. The UK’s bond market crisis is entering a messy second act. The Bank of England announced a 65 billion pound gilt-buying scheme to stabilise markets and rescue pension funds. But the fallout from the crisis means those same funds, with 1.7 trillion pounds of assets, now need to reduce risk by selling corporate bonds and other higher-yielding assets.
BoE Governor Andrew Bailey stepped in to save pension plans that use so-called liability driven investment strategies (LDIs). These funds, managed by the likes of Legal & General (LGEN.L) or BlackRock, allow pension plans to match payments to retirees with similar long-dated assets, like 20-year gilts. They used derivatives and leverage to juice up returns, but that left them facing margin calls from bank counterparties when UK Prime Minister Liz Truss’ unfunded spending plans caused bond prices to collapse.
Since 1311 bond yields have fallen
8. Oktober 2022
MEDIEN |
Online-Vergleich von SGE
6. Oktober 2022
Die Website ist so gebaut, dass mit wenigen Klicks gezielte und sinnvolle Vergleiche möglich sind. So lässt sich beispielsweise die Gesamtverzinsung über die vergangenen Jahre von ausgewählten Pensionskassen vergleichen, das Verhältnis von Aktivversicherten und Rentnern oder die Jahresbeiträge.
Das Verzeichnis ist gegliedert nach: autonome und halbautonome Einrichtungen, Vollversicherungen und 1e-Sammelstiftungen.
BVG-REFORM |
BVG 21: UWS getrennt behandeln
28. September 2022
Jeder Vorschlag, der bei den Rentenzuschlägen über die Nationalratsvariante hinausgeht, dürfte den ursprünglichen Reformzweck verfehlen. Es wäre wohl gescheiter, die Reissleine zu ziehen und die Diskussion über den Umwandlungssatz vom Rest des Reformpakets abzuspalten oder gleich ganz zu vergessen.
Dann müssten einfach jene 10 bis 15 Prozent der Pensionskassen, für die das gesetzliche Rentenminimum mangels überobligatorischen Kapitals der Versicherten nicht dauerhaft finanzierbar ist, Sanierungsbeiträge von den Versicherten und Arbeitgebern verlangen. Auf diese Weise verliert das gesetzliche Minimum weiter an Bedeutung – bis es irgendwann völlig irrelevant ist. Das wäre das kleinere Übel als die Einführung neuer versteckter Quersubventionierungen – die man kaum mehr wegbringt, wenn sie einmal da sind.
Mehr BVG wegen AHV 21?
27. September 2022
Nach dem Ja zur AHV-Vorlage richtet sich der Fokus nun auf die zweite Säule der Altersvorsorge, das BVG. Am Abstimmungssonntag waren sich Gewinner wie Verlierer mehrheitlich einig, dass die im Parlament hängige BVG-Revision eine Frauenvorlage sein müsse. Das Parlament müsse die zweite Säule so ausgestalten, dass die Rentensituation der Frauen verbessert werde. Es ist indes fraglich, ob die Vorlage dies wird leisten können – trotz all den grossen Ankündigungen und Versprechungen, die in den letzten Wochen dazu gemacht wurden.
Generationen-Initiative:
pro und contra
9. Oktober 2022
Die Diskussionsteilnehmer zur Generationen-Initiative.: Von links: die beiden Kritiker: Peter Haudenschild und Dieter Stohler, Moderator Franz Fischlin und die beiden Befürworter: Andrea-Manuela Rüttimann und Josef Bachmann.
pw. Am Tag nach der Abstimmung zur AHV 21 hat die Innovation 2. Säule (IZS) zu einer Diskussionsrunde zu der von Josef Bachmann angestossenen Generationen-Initiative eingeladen. Klar wurde: was denn nun wünschenswert, was mach- und finanzierbar und gerecht für alle Betroffenen ist, darüber lässt sich endlos debattieren. Im Gegensatz zu anderen Vorstössen und Vorschlägen schneidet die Initiative Grundsatzfragen der Generationengerechtigkeit an, wobei die beiden Tabuthemen Rentenalter und Rentengarantie im Zentrum stehen.
Mit Blick auf das knappe AHV 21-Resultat müsste jeder Hinweis auf ein höheres Rentenalter Skepsis auslösen. Da dieses aber ein solches unter den Teilnehmenden – Befürworter und Gegner der Initiative – kaum Meinungsverschiedenheiten auslöste, konzentrierte sich die Diskussion mehrheitlich auf die Flexibilisierung der Renten.
Wenn man den Leuten auf der Strasse das Anliegen einer gerechten Lastenverteilung zwischen Jung und Alt in der 2. Säule erklärt, wird es meistens verstanden und kommt gut an, betonte Bachmann. Haudenschild hält es für undurchführbar. Rund ein Viertel der heutigen Renten ist je nach Diktion umlage- oder fremdfinanziert. Wollte man das ändern, müssten die heutigen Renten um diesen Anteil verringert werden.
KAPITALANLAGEN |
ESG Engagement mit
Atlantik-Graben
30. September 2022
Finews schreibt zur neuen Ausgabe von Schroders Global Investor Study: Nachhaltige Anlagekonzepte stossen vermehrt auf Kritik. In keiner Region sind die Anleger aber so sensiblisiert für ESG-Themen wie in Europa. In den USA ist dies erstaunlicherweise nicht der Fall.
An ESG-Investments sind dieses Jahr zunehmend Zweifel aufgekommen. Ihre Krisentauglichkeit wurde in Marktkreisen in Frage gestellt, Vorwürfe über Greenwashing haben sich gehäuft, und im US-Bundesstaat Texas sind Finanzhäuser, die aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien Anlagen in der Öl- und Gasindustrie meiden, ins Kreuzfeuer der Politiker geraten.
Trotzdem haben europäische Institutionelle zu einem für nachhaltige Anlagen kritischen Zeitpunkt ihre Pläne zur Emissionsreduzierung bekräftigt.
Wie die «Global Investor Study 2022» des britischen Wertschriftenhauses Schroders zeigt, sind 42 Prozent der europäischen Institutionen (ohne Grossbritannien) auf dem Weg, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Aufschrei?!
7. Oktober 2022
Richtig ist: Die Renditen der Pensionskassen und auch des AHV-Fonds sind negativ. Ebenso richtig ist, dass diese negativen Renditen Buchverluste spiegeln.
Dass sie auch noch die Deckungsgrade verschlechtern, gilt für Pensionskassen. Der AHV-Fonds hat als Liquiditätsfonds, sprich als Anlagevehikel für die überschüssige Liquidität der 1. Säule, keinen Deckungsgrad. Aus der Richtigkeit dieser Aussagen folgert keine Wichtigkeit.
Für die Werke der Altersvorsorge sind die derzeitigen Ausschläge an den Finanzmärkten an sich kein Problem. Wer hier eins wittert, hat nicht verstanden, dass sie das Kapital langfristig anlegen.
Das heisst, in ihrem Anlagehorizont spielen zeitweilige Einbrüche keine – jawohl: keine – Rolle. Denn in der langen Frist werden diese Buchverluste wieder ein- und überholt.
Und weiter:
Entwarnung also? Nein. Zwar ist die momentane Lage der Märkte kein Grund, über die Vorsorgewerke empört zu sein. Für die Empörung gibt es jedoch andere Gründe.
VERSICHERTE |
Kantone senken Steuern für
Kapital-Auszahlungen
5. Oktober 2022
Im Jahr 2020 liessen sich gemäss der Pensionskassenstatistik des Bundes 17’300 Frauen und 29’600 Männer 9,9 Milliarden Franken aus ihrer Pensionskasse auszahlen. Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs belief sich auf 211’038 Franken. Natürlich wollen Kantone und Gemeinden möglichst viel von dem Kuchen von fast 10 Milliarden Franken besteuern. Wegziehende Rentner sieht niemand gerne.
Auch Nidwalden will dies verhindern. Im September 2020 haben die Stimmbürger einer deutlichen Reduktion der Besteuerung zugestimmt. «Der Kanton Nidwalden gehört damit zu den Kantonen mit einer sehr tiefen Besteuerung von Vorsorgeleistungen», warben Regierung und Parlament damals im Abstimmungsbüchlein. Wahrscheinlich wäre diese Steuersenkung nicht gross auf Beachtung gestossen, hätte es der Kanton mit der Vermarktung nicht übertrieben.
STUDIEN - LITERATUR |
Steigende Zinsen:
Ein Leitfaden für Stiftungsräte
7. Oktober 2022
Es stellt sich die Frage, was jetzt auf Kassenebene zu tun ist, um im Interesse der Versicherten auf das neue Umfeld zu reagieren. Sicher ist: Es darf nicht zugewartet werden. Denn Gabriela Medici vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB warnte bereits im Juli in der Schweizer Personalvorsorge vor einer drohenden Verlierergeneration.
Der PK-Netz Leitfaden ist ein Arbeitsinstrument für Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte. Als Plattform der Arbeitnehmenden setzt das PK-Netz den Fokus auf das Leistungsniveau und die Beiträge, die für die Versicherten in allen Einkommensklassen zumutbar sein müssen – oder mit anderen Worten auf das sog. Preis-/Leistungsverhältnis des Vorsorgeangebotes.
Mit dieser Perspektive können im Stiftungsrat Anträge gestellt werden, die der jeweiligen altersabhängigen Betroffenheit der Versicherten Rechnung tragen.
Fit für den Zinsanstieg?
29. September 2022
Wird über die Stabilität der beruflichen Vorsorge gesprochen, liegt der Fokus meist auf der steigenden Lebenserwartung oder der Höhe des Umwandlungssatzes. Die akuteste Herausforderung liegt jedoch in den tiefen Zinsen, wie eine aktuelle SFI-Studie aufzeigt. Sie untersucht die direkten und indirekten Auswirkungen der Zinsentwicklung auf die Stabilität der zweiten Säule. Analysiert wurden 1179 Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit Verpflichtungen von insgesamt 758 Mrd. Fr., was einem Volumen von 75% der Vorsorgeverpflichtungen entspricht. In der FuW wird dazu ausgeführt:
Die finanzielle Stabilität der zweiten Säule wurde anhand von vier grundlegenden Wirtschaftsszenarien analysiert und in sogenannten Stresstests geprüft. Danach wurde für jede in der Studie berücksichtigte Vorsorgeeinrichtung eine auf zehn Jahre ausgerichtete individuelle Modellrechnung erstellt.
Die gute Nachricht vorweg: Alle Prognosen zeigen, dass sich das Kapitaldeckungsverfahren der zweiten Säule bewährt und sich insgesamt als robust erweist. Das zeigt sich am geringen Anteil der Vorsorgeeinrichtungen, deren Deckungsgrad in der Simulation nach zehn Jahren unter 90% liegt. Es besteht also kein systematisches Ausfallrisiko für das System der zweiten Säule.
Eine vollständige Entwarnung ist aber verfrüht: Es ist durchaus absehbar, dass sich die finanzielle Stabilität der zweiten Säule in den kommenden zehn Jahren verschlechtern könnte, vor allem im Falle eines schrittweisen Zinsanstiegs bzw. einer Normalisierung der Zinssituation.
In diesem Szenario könnten kurzfristig gar bis ein Fünftel der Vorsorgeeinrichtungen, die gemeinsam über 35% der Verpflichtungen halten, eine Unterdeckung aufweisen. Die vertiefte Analyse zeigt auf, welche Kategorien von Vorsorgeeinrichtungen in den nächsten zehn Jahren die grössten Risiken aufweisen.
Zeit für Private Equity?
29. September 2022
Mackewicz & Partner Investment Advisers haben sich bei zwanzig Schweizer Pensionskassen, die 2021 ein Kapitalvolumen von über 340 Milliarden Franken verwalteten, eingehender mit der Anlageklasse Private Equity befasst. Dazu haben sie für die Jahre 2019, 2020 und 2021 Angaben über die Gesamtperformance, die Private Equity-Quote und die Private Equity-Performance ermittelt. In einer Mitteilung zur Studie, die sich primär an Deutsche Institutionelle wendet, heisst es:
Die Anlageverantwortlichen bei Schweizer Pensionskassen zielen mit risikoreicheren Anlagen wie Private Equity auf höhere Renditen ab. Manche Schweizer Pensionskassen kommen laut Studie auf Private Equity-Quoten im zweistelligen Bereich. Zudem sind auch die Quoten für Aktien und alternative Anlagen höher als etwa in Deutschland.
Die Analysten von Mackewicz & Partner sehen darin einen wichtigen Grund, weshalb die 1.449 Schweizer Vorsorgeeinrichtungen 2021 nach Angaben der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) im Durchschnitt auf eine Netto-Vermögensrendite von beachtlichen acht Prozent kamen. So verhalfen die Kapitalanlagen den Pensionsvermögen zu einem Wachstumsschub von etwa 85 Milliarden Euro.
CS Jugendbarometer:
Steigende materielle Sorgen
28. September 2022
Die Credit Suisse stellt in ihrer von der GfS erstellen Studie, Ausgabe 2022, einleitend fest: Während vor zwei Jahren noch die Pandemie sowie gesellschaftspolitische Themen bei den befragten Jugendlichen im Zentrum standen, zeigen die diesjährigen Resultate einen klaren Trend hin zu materiellen Sorgen und einem damit einhergehenden gesteigerten Sicherheitsbedürfnis. In der NZZ heisst es dazu:
Dass die Altersvorsorge auf Platz 1 der Rangliste in der Schweiz stehe, zeigt laut Jans, wie stark politisiert das Thema in der Schweiz sei. Es zeuge aber auch davon, dass man in der Schweiz, verglichen mit anderen Ländern, weniger unmittelbar existenzielle Sorgen habe. «In den USA landen die Themen Gewalt und persönliche Sicherheit auf Platz 1, in Brasilien die Korruption. Ängste in diesem Bereich haben einen sehr unmittelbaren Einfluss auf das Leben junger Menschen, während es bei der Altersvorsorge eher um eine längerfristige Perspektive geht.»
SOZIALVERSICHERUNG |
Voller AHV-Teuerungsausgleich
für 2023
27. September 2022
Paul Rechsteiner (SP/SG) und Pirmin Bischof (Mitte/SO) verlangten in inhaltlich übereinstimmenden Motionen die Anpassung der AHV- und IV-Renten sowie der Ergänzungsleistungen gemäss dem Landesindex der Konsumentenpreise, und dies spätestens bis Anfang 2023. Zudem soll der Bundesrat dem Parlament ein Konzept dazu vorlegen, wie die Renten bei einer Teuerung von mehr als zwei Prozent künftig regelmässig angepasst werden können.
AHV: Lücke um ein Drittel verringert
29. September 2022
UBS. Die Annahme der Reform AHV 21 wirkt sich positiv auf die langfristige finanzielle Stabilität der 1. Säule aus. Sie reduziert die aktuelle Finanzierungslücke um über ein Drittel (siehe nachfolgende Grafik). Die Erhöhung der Mehrwertsteuer (um 0,4 Prozentpunkte) trägt mit 20,3 Prozentpunkten am stärksten zur Reduktion bei.
Das Kernelement der Reform, die Harmonisierung des Referenzalters der Frauen mit demjenigen der Männer auf 65 Jahre, verkleinert die Lücke um 17 Prozentpunkte. Die Kompensationsmassnahmen für die ersten neun Neurentenjahrgänge wirken der Reduktion der Finanzierungslücke um 0,9 Prozentpunkte entgegen. Die Massnahmen zum flexiblen Rentenbezug und zu den Anreizen für ein längeres Erwerbsleben wirken sich hingegen nicht nennenswert auf die Finanzierungslücke aus.
Die Vorlage wird 2024 in Kraft gesetzt. Das Rentenalter wird schrittweise um drei Monate pro Jahr erhöht. Der erste Rentenanstieg erfolgt im Jahr 2025. Somit wird das Rentenalter 2028 bei 65 Jahren stehen.
“Wir Frauen sind keine Opfer”
27. September 2022
Die Verlierer der
AHV-Abstimmung aus SP und
Gewerkschaften und viele Medien von
SRF bis Tages-Anzeiger sagen nun,
die Männer hätten die Frauen
überstimmt und würden sie so
zwingen, ein Jahr länger zu
arbeiten. Stimmt das?
Monika Rüegger: Das ist einfach
nicht der Fall. Wir bürgerlichen
Frauen haben für die Sicherung der
AHV gestimmt. Ja, wir dürfen jetzt
gleich lange arbeiten wie die
Männer, bis 65 Jahre, wie bei der
Gründung der AHV. Die Männer und
viele bürgerliche Frauen haben allen
Frauen zu mehr Gleichstellung
verholfen. Das ist gut so.
Die SP-Frauen
demonstrieren gegen das
Abstimmungsresultat auf dem
Bahnhofplatz in Bern und droht,
bürgerliche Frauen abzuwählen (Link
zum Video).
Das ist nur ein Grüppchen
undemokratischer Ideologinnen und
hat mit den allermeisten Frauen
nichts zu tun. Ich wehre mich
dagegen, dass linke und grüne Frauen
immer im Namen von allen Frauen
reden und dass die Medien darauf
hereinfallen. Frau Funiciello ist
nicht mein Sprachrohr. Ich weiss
mich selbst zu vertreten. Ich lasse
mir das nicht mehr länger bieten. Es
hat eine starke bürgerliche
Frauenbewegung für die AHV-Reform
gegeben. Ohne diese wäre die Reform
abgestürzt.
“Über Solidarität sprechen”
30. September 2022
Warum war
es Ihrer Meinung nach wichtig, für
AHV 21 zu stimmen?
Es geht nicht nur um den
finanziellen Aspekt oder die
Anhebung des Rentenalters für
Frauen. Die AHV 21 ermöglicht es,
unsere Altersvorsorge besser an die
Entwicklung der Gesellschaft
anzupassen – was im Übrigen auch bei
der Reform der zweiten Säule nötig
ist.
Unsere Sozialversicherungen spiegeln immer noch die Welt der 1980er Jahre wider: Junge Mütter gaben ihren Arbeitsplatz auf, um sich um das Kind zu kümmern. Nach ein paar Jahren nahmen sie die berufliche Tätigkeit wieder auf, aber vielleicht nur in Teilzeit. Anders als heute war es auch nicht üblich, gleichzeitig in verschiedenen Jobs tätig zu sein. All dies wird im Rahmen der zweiten Säule nicht berücksichtigt.
Für eine weitere Reform
der AHV mangelt es nicht an
Vorschlägen: Anhebung des
Rentenalters für alle auf 66 Jahre,
13. AHV-Rente, Umverteilung von
BVG-Geldern in die erste Säule usw.
Was erscheint Ihnen am sinnvollsten?
Bislang konzentrierte sich die
Debatte über die AHV auf die
Differenz zwischen Männern und
Frauen. Die Angleichung des
Renteneintrittsalters könnte es nun
leichter machen, über die
Solidarität zwischen Aktiven und
Rentnern und damit auch über andere
Rentenmodelle zu sprechen. Ich hoffe
es jedenfalls.
Warum sollte man beispielsweise nicht zu einem Modell übergehen, bei dem die Anzahl der Jahre zählt, in denen ein Arbeitnehmer Beiträge gezahlt hat? Auf diese Weise könnten u. a. Unterschiede in der Studiendauer berücksichtigt werden.
Oder noch einmal: In der Schweiz, einem der Länder mit der höchsten Lebenserwartung, geht man mit 65 Jahren in den Ruhestand; in den meisten OECD-Ländern hingegen hat man das Renteneintrittsalter bereits über diese Schwelle hinaus angehoben oder beschlossen, dies zu tun. Ich halte es für normal, dass man, wenn man länger lebt, auch länger arbeitet. Über die konkreten Modalitäten sollten wir natürlich diskutieren.
Sozialausgaben 2021 auf hohem Niveau stabil
5. Oktober 2022
Zwischen 2020 und 2021 haben sich zwei gegenläufige Trends gegenseitig neutralisiert: Der Anstieg der Sozialausgaben in den Bereichen Gesundheit (+ 4 Mrd. Franken) und Alter (+ 3 Mrd. Franken) einerseits trafen andererseits auf einen Rückgang der Sozialausgaben im Bereich Arbeitslosigkeit (- 6 Mrd. Franken).
Der Anstieg der Ausgaben im Gesundheitsbereich wurde u.a. durch die Impfkampagne gegen COVID-19 bestimmt. Der Rückgang der Ausgaben im Bereich Arbeitslosigkeit – insbesondere bei der Kurzarbeitsentschädigung – ist u.a. auf die schrittweise Aufhebung der Massnahmen gegen die COVID-19 Pandemie und auf die anschliessende wirtschaftliche Erholung ab dem zweiten Quartal 2021 zurückzuführen.
TERMINE |
Tagungen, Versammlungen, Konferenzen
OKTOBER
- 13. Oktober, Genève / virtuell
Lusenti Partners
“International Real Estate Investments / Internationale Immobienanlagen, Link - 19. / 27. Oktober, Bern
Bernische BVG- und Stiftungsaufsicht (BBSA) und BVG- und Stiftungsaufsicht Aargau (BVSA)
BVG-Seminar, für Fachleute und weitere Interessierte, Link - 19. / 21. / 26. Oktober; Basel, Zürich, St.Gallen
ASIP
ASIP vor Ort, Mittagesveranstaltung für Mitglieder, Link / Link / Link - 27. Oktober 2022, Genf
Swiss Life Pension Services
Pension Apéritif. www.slps.ch/manifestations
NOVEMBER
- 3. November 2022, Bern
Swiss Life Pension Services
Pension Breakfast. www.slps.ch/events - 7. November. Bern
PK-Netz
PK-Netz Tagung. Website - 9. /16. November. Basel / Zürich
Libera
Libera Forum 2022. Website - 17. November 2022, Lausanne
Swiss Life Pension Services
Pension Apéritif. www.slps.ch/manifestations - 20. November, Aarau
Gewos Prevas
XVIII. Aargauer Informationsveranstaltung. Website - 23. / 24. November, Livestream / Luzern
Zentralschweizer Aufsicht
BVG-Seminar 2022. Website
Aus- und Weiterbildung
OKTOBER
- 25. Oktober, Zürich
ASIP
"Auf den Punkt gebracht" - Stiftungsratsausbildung. Anmeldung - 25. Oktober, Zürich
Assurinvest
Herbsttagung - Weiterbildung für Stiftungsräte. Programm
NOVEMBER
- 3./4. November, Bern
Movendo
Basiskurs für Stiftungsräte. Website - 4. /11. November, Olten
Fachschule für Personavorsorge
Grundausbildung für Stiftungsräte, Website - 8 novembre / 29 novembre, Lausanne
Pittet
Formation en prévoyance professionnelle; Six modules. Website - 9. November, Zürich
Zürcher Kantonalbank
Stiftungsrat Erweiterungsseminar. Website - 9. November, Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Tageseminar für Stiftungsräte (Stufe 3), Website - 9 novembre, Lutry
BVC
Formation pour les membres de conseils de fondation. Link - 24. / 25. November, Unterärgeri
Fachschule für Personalvorsorge
Ausbildung für Stiftungsräte 2, Führungsaufgaben und Verantwortlichkeiten, Website