Copy
Bildmarke vom Newsletter für Neues Arbeiten
Wortmarke vom Newsletter für Neues Arbeiten
AUSGABE 88 | KW47 | → Onlineversion

Hallo aus dem Sprachlabor!

 

Ich glaube, den meisten Wissensarbeiter*innen ist nicht bewusst, dass im Grunde alles, was sie im Arbeitskontext tun, Sprache ist. Wenn wir nicht achtsam überlegen, welche Worte wir benutzen, können wir Menschen unbewusst verletzen, irreführen oder sie sogar zum Kampf auffordern.

In unserem Magazin gibt es die Kolumne „Sprache der Arbeit“, die sich damit beschäftigt, wie wir unser Verhalten und unsere Arbeit durch das formen, was wir sagen. Denn es lohnt sich, regelmäßig die eigenen Sprachmuster zu reflektieren und sich zu fragen, in welchem Fall eine andere Formulierung eventuell besser das Anliegen vermittelt. Um ein besonders drastisches Beispiel geht es in diesem Newsletter.

 

Menschen als Feinde oder Ressourcen denken

Im aktuellen Kolumnenbeitrag schreibt meine Kollegin Taraneh über das Thema Kriegsvokabular. Deutsche Redewendungen sind voll davon, gerade in der Arbeitswelt: Aber was steckt dahinter, wenn wir ständig davon reden, dass wir einen Anschlag auf jemanden vorhaben, an allen Fronten kämpfen müssen oder ein Produkt wie eine Bombe einschlagen soll?

Damit wird ein gewisses Mindset transportiert, das Arbeit als einen Kampf denkt, als ein Gegeneinander.

Aber so soll Arbeit nicht sein. Also schlage ich vor, Kampf- und Kriegs-Vokabular zu vermeiden und durch neutralere Sprache zu ersetzen.

Ein anderes Beispiel ist der Begriff „Human Resources“: Er basiert auf einem Weltbild, das Menschen wie Rohstoffe als verwertbare Ressourcen sieht, die man einsetzen kann, um Profit zu machen. Wem sich bei diesem Gedanken die Nackenhaare aufstellen, der*die sollte sich auch die Mühe machen, eine Bezeichnung zu verwenden, die besser zu menschenzentrierten Organisationen passt – zum Beispiel People & Culture (oder ganz altmodisch Personalabteilung).
 

New work glossar Illustration für People & Culture

Was bedeutet People and Culture?

People and Culture oder People-Kreis sind heute häufig verwendete Bezeichnungen für den Personalbereich einer Organisation.

Im Gegensatz zu dem früher weit verbreiteten Begriff → Human Resources werden Menschen damit nicht mehr mit Arbeitsressourcen oder Humankapital gleichgesetzt. Dahinter steckt also mehr, als nur eine reine Umbenennung: die Entfernung von einem mechanistischen Bild, hin zu einer menschenzentrierten Sicht auf Organisationen.

Wo früher Kontrolle und Zwang angewendet und Menschen in Schablonen gepresst wurden, spielen heute Selbststeuerung und → Eigenverantwortung der Mitarbeiter*innen eine größere Rolle. Menschen sollen sich in der Organisation mit ihrer ganzen Persönlichkeit zeigen und ihre Stärken und Potenziale einbringen können. Mit einem Menschenbild von verwertbaren Rohstoffen hat das zum Glück nur noch wenig zu tun. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Veränderung des Mindsets.

[ANZEIGE]: Für diesen Begriff hat der Anbieter für Weiterbildungen → House of Future Skills eine Patenschaft übernommen.

Du hast Interesse, mit deiner Organisation eine Patenschaft für einen New Work Glossar Begriff zu übernehmen? Dann → melde dich bei uns.

Deine letzte Chance auf unsere Leistungs-Ausgabe im Abo

In unserer aktuellen Ausgabe räumen wir mit Leistungsmythen auf. Ihnen setzen wir eine Erzählung entgegen, die besser zu den Herausforderungen unserer Zeit passt als das Mantra „Höher, schneller, weiter“.

Drei Themen aus dem Heft:

🛼 Rollenbild: So verteilt ihr Verantwortung mit modularen Rollen
📱 Case Study: Nutzer*innenzentrierte Produktentwicklung bei Tomorrow
👔 NN OS: Wie ein Magazin ohne Chefredakteur*in funktioniert

Diese Ausgabe ist nur noch wenige Tage im Abo verfügbar. Du hast selbst noch kein Abo oder kennst jemanden, der keins hat? 😱 Dann nutzt heute noch die Chance, die Leistungs-Ausgabe im → Karma- oder Basic-Abo zu bestellen: 👇

NN-ABO SICHERN

ℹ️ In dieser Ausgabe findest du auch Taranehs Kolumne zur Kriegssprache und kannst noch tiefer in das Thema einsteigen.

Eine Frage, die dich durch die Woche begleiten soll:

Wie viel kriegerische Sprache verwendest du in deinem Arbeitsalltag? Hast du dich beim Lesen an ein paar Stellen ertappt gefühlt?

Wir lieben es, immer wieder neue Phänomene rund um die Sprache der Arbeit aufzudecken. Daher schreib uns gern, bei welchen Beispielen du gemerkt hast, dass bestimmte Wörter und Wendungen besser passen als andere. Wir freuen uns, von dir zu hören!

Eine friedliche Woche wünschen
Sebastian und das Team von Neue Narrative

Illustration von Sebastian am Laptop

💌 Hat dir jemand diesen Newsletter weitergeleitet? → Hier kannst du den Newsletter für Neues Arbeiten selbst abonnieren.
 

  Copyright © 2022 Neue Narrative, All rights reserved.