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Hallo <<Vorname>> <<Nachname>>,

„Wie lange bist du noch gleich in deinem Laden?“, fragen Freunde ab und an, wenn ich wieder von der Arbeit erzähle. Ich höre mich dann vermutlich an wie die nette Döntjes-Dame von um die Ecke. Kennst Du vielleicht auch: bei der man lieber in Deckung geht, wenn man sie sieht, weil ihre Geschichten zwar herrlich amüsant, aber eben auch seeeehr lang sind.

Ich mache meinen Job einfach richtig gerne (jedenfalls: meistens). Wegen all der tollen Kolleginnen und Kollegen. Aber auch weil er so viel Fantastisches mit sich bringt. Ich komme an Orte, an die ich sonst nicht kommen würde (vom Keller des alten Ohnsorg-Theaters bis zu den „geheimen“ Gängen der Barclays-Arena). Ich treffe Menschen, die ich sonst niemals treffen würde. Und ich kann Fragen stellen, die ich nie fragen würde. Das allerdings ist nicht immer ganz unpeinlich.

Fiel mir gerade neulich wieder ein, als ich mich mit der „Sesamstraße“ beschäftigte, die am Sonntag 50 und groß gefeiert wird. Ich erinnerte mich an ein Interview mit Uwe Friedrichsen. 2004 war das – und er erzählte mir von seiner Kindheit. Vom Aufwachsen als „Mottenburger“ (so nannte man Ottensen als er jung war gerne – weil im 19. Jahrhundert viele Menschen wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in den Fabriken an Tuberkulose gestorben waren, ihre Lungen löchrig wie von Motten zerfressen), von vielen Nachmittagen im Kino, von seiner Liebe fürs Theater, fürs Spielen. Es hätte so viel mehr zu fragen gegeben: Gefördert von Ida Ehre! Gustaf Gründgens! „Schwarz Rot Gold“! „Columbo“! Hach.

Und ich? Kind der 70er und damals großer „Sesamstraßen“-Fan, wo er ja mitgespielt hatte? Ich wollte zum Schluss wissen, wie sich Herrn von Bödefelds Haare angefühlt haben. Peinlich? Ja, schon. Aber Uwe Friedrichsen lachte. „Fein“, sagte er. Herr von Bödefeld sei schließlich von Adel gewesen.

Und mit diesem Döneken – wie man im Westfälischen sagt – wünsche ich uns allen ein schönes neues (Kultur-)Jahr. Apropos: Ich habe prominente Hamburger gefragt, auf welche Veranstaltungen sie sich 2023 besonders freuen. Ihre spannenden Antworten gibt's hier


Deine
Nadine Rinke
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 Die gute 
 Nachricht 

„Wir werden allen helfen, die Hilfe brauchen“

Groß war bei den Hamburger Kulturinstitutionen die Sorge, dass die Branche nach dem Auslaufen der Wirtschaftlichkeitshilfen des Bundes Ende 2022 langsam, aber stetig austrocknen würde. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat die Not erkannt: „Wir sehen die Notwendigkeit, da noch unterstützend tätig zu werden“, sagte er kürzlich. „Nicht auf Dauer, aber um quasi jetzt noch ein bisschen Zeit zu gewinnen, sich tatsächlich am Markt wieder vollständig zu etablieren und das Publikum zu erreichen.“ Und noch eine weitere gute Nachricht gibt es: Der Hamburger Kulturhaushalt wurde für 2023/24 aufgestockt. Er steigt im Vergleich zu 2022 um knapp 19 Millionen Euro auf fast 400 Millionen Euro. 2024 kommen noch weitere knapp 5 Millionen Euro obendrauf. „Wie sagte der Bürgermeister so schön: Dann werden wir allen helfen, die dann Hilfe brauchen.“ 


 schön gesagt 

„In der ganzen Kiez-Historie fasziniert mich das Kapitel Hafenstraße am meisten. Das finde ich ungemein spannend, da wäre ich gern selbst dabei gewesen. Schön Krawall machen und auf den Putz hauen gegen das Establishment. Genau mein Ding!“ 
– Erik Cohen. Mit Smoke Blow schrieb der Musiker Hardcore-Geschichte, jetzt hat er für die neue Doku-Reihe „Neonstaub: Die Straßen von Sankt Pauli“ den Titelsong „Reeperbahn“ geliefert. Die Serie gibt's schon in der ARD-Mediathek, das Interview am Samstag in der MOPO. 

Fotocredit: Frank Peter

 Das Album 
 der Woche 

Anti-Flag feiern ihr 30-jähriges Bestehen mit – wie sollte es anders sein – klassischem Punk-Sound: Morgen erscheint ihr Album „Lies They Tell Our Children“ (Spinefarm Records). In den elf Songs liefert die US-Gruppe eine wütende Kapitalismuskritik. Und das Beste: Die Band ist übermorgen in Hamburg!

Schon der Opener „Sold Everyhting“ kritisiert mit der Textzeile „Fuck the Pittsburgh Police, and the President, too“ gleich mehrere große Themen. Im Song „Modern Meta Medicine“ folgt scharfe Kritik am US-Gesundheitssystem. „Man wird immer wieder feststellen, dass all diese Themen auf eine einfache Idee zurückgehen – den Profit über den Menschen zu stellen“, fasst es Bassist Chris Barker zusammen. Trotz eingängigen Oldschool-Sounds, der an die 90er Jahre erinnert, zeigt sich das neue Album wandelbar. Überraschend: die vielen Features! Gleich auf sieben der elf Songs wird die Band von großen Namen des Genres wie Brian Baker (Bad Religion), Tim Mcllrath (Rise Against) oder Ashrita Kumar (Pinkshift) begleitet. Und in „Victory Or Death“ hat sich sogar Campino von den Toten Hosen verewigt. Die Gäste sind natürlich nicht dabei, wenn Anti-Flag am Samstag in Hamburg sind. Erst gibt's um 20 Uhr eine Acoustic-Show in der Astra-Stube (ausverkauft), ab 23 Uhr dann ein DJ-Set mit Chris #2 und Justin Sane im Molotow.


Fotocredit: Spinefarm Records


 DER MOPOP-TIpp 

Ab in die Kunsthalle – heute Abend für lau! An jedem ersten Donnerstag eines Monats ist ab sofort von 18 bis 21 Uhr der Eintritt für alle frei. Das Hamburger Museum feiert sich mit dieser schönen Aktion auch so ein bisschen selbst, konnte es im vergangenen Jahr doch rund 380.000 Besucher:innen begrüßen – und damit sogar das Ergebnis des Vor-Corona-Jahres 2019 übertreffen. Glückwunsch! „Unser Credo bleibt, dass Kunst allen zugänglich sein muss“, sagt Kunsthallen-Direktor Alexander Klar. „Wir freuen uns auf alle, die den kostenlosen Eintritt an jedem 1. Donnerstagabend eines Monats in die Kunsthalle nutzen werden und ich freue mich besonders auf alle, die an diesem Abend das Haus zum ersten Mal kennen lernen.“ Als Special wird es – neben dem normalen Ausstellungsprogramm (unter anderem läuft gerade die Schau „Atmen“, aus der das Video-Still oben stammt) – ein kostenfreies Angebot an Führungen geben. 

Fotocredit: Thomson & Craighead (Courtesy the artists)


 Die ist heiß! 

Die Hamburger Soulpop-Künstlerin bringt bald ein neues Album raus: Bis „Crime Alley“ erscheint, feiert sie jeden Monat eine Single-Veröffentlichung. Los geht's morgen mit „Transience“ (hier presaven für Streaming-Dienste), einem Song, der „anders ist als Miu und doch 100 Prozent Miu“, wie die Sängerin sagt. „Ich singe für meine Verhältnisse ausgesprochen leise und hab die verletzliche Miu, der die letzten Jahre in den Knochen stecken, mal ans Mikro gelassen.“ Am Sonntag hat der Song seinen großen Auftritt im „Tatort“: In „Totes Herz“ läuft „Transience“ in der letzten Szene! 

Fotocredit: Zaucke
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