Hell trifft auf lichtschwach, nah auf fern, oder: Venus auf Neptun. Am Abend des 15 Februar dient Venus als Aufsuchhilfe für den nur mit Fernglas oder Teleskop sichtbaren Neptun. Sie ist mit -3m9 auffälliger „Abendstern“, Neptun erreicht gerade einmal eine scheinbare Helligkeit von 7m8.
Um Neptun zu finden, muss man am 15. Februar nur die helle Venus im Okular zentrieren und etwa 15 Bogensekunden (einen halben Vollmonddurchmesser) nach Westen schwenken. Dort steht der ferne Planet; er ist das hellste Objekt in der weiteren Umgebung. Bei hoher Vergrößerung zeigt er sich bei guten Seeing als 2,2 Bogensekunden großes, bläuliches Scheibchen. Der große Sichtbarkeitsvorteil der Venus ist vor allem der weit geringeren Erdentfernung geschuldet: Von der Venus trennen uns 214,9 Millionen Kilometer, vom (größeren) Neptun über 4600 Millionen. Auch reflektiert die Venusatmosphäre 77 Prozent des einfallenden Sonnenlichts zurück ins All, Neptuns Wolkenoberfläche hingegen nur 29 Prozent.
Leider ist das Zeitfenster für die Beobachtung sehr eng: Bei Ende der nautischen Dämmerung um 18:43 Uhr und damit ausreichend dunklem Himmel stehen Venus und Neptun nur 12,5 Grad, eine halbe Stunde später bereits nur noch acht Grad über dem Westsüdwesthorizont.
Clear Skies!
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