View this email in your browser

Lasst uns Mut zur Vermittlung haben!

Fangen wir mit einer guten Nachricht an. Der post-pandemische Publikumsschwund nimmt allmählich wieder ab. Theater, Konzerthäuser und Museen melden wieder steigende Besuchenden-Zahlen. Obschon das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht wird, macht sich zumindest ein vorsichtiger Optimismus breit. Im Sommer schon könnte die Auslastung wieder den selbstgesteckten Erwartungen entsprechen. Doch wie sieht die langfristige Perspektive aus?

Für die klassischen Sparten sehen die Prognosen alles andere als rosig aus. Studien deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach sogenannten Hochkultureinrichtungen in Zukunft empfindlich abnehmen wird. Die Frage, wie diesem Trend entgegen gearbeitet werden kann, beschäftigt Kulturmanager:innen und Politiker:innen nicht erst seit heute, doch eine überzeugende Strategie scheint bislang noch nicht gefunden. Dabei liegt die evidenzbasierte Antwort auf der Hand: Wir brauchen mehr Kulturelle Bildung.

Schon 2002 fand das Zentrum für Kulturforschung heraus, dass Menschen mit kreativer Ader (singen, malen, musizieren) kulturelle Angebote deutlich intensiver wahrnehmen. Das sogenannte Stammpublikum ist sogar zu 88 % selbst als Laie künstlerisch aktiv. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass die Teilnahme an Musikunterricht oder vergleichbaren Angeboten der Kulturellen Bildung in Deutschland stark vom Elternhaus abhängig ist. Wenn wir es ernst meinen mit der Publikumsentwicklung, müsste dann nicht ein Aufschrei durch unser Land, oder zumindest die Szene gehen, wenn wir von 80 % Unterrichtsausfall im Grundschulfach Musik lesen und kulturpädagogische Facheinrichtungen Stellen gestrichen bekommen? Audience Development kann nur funktionieren, wenn wir Kinder und Jugendliche adressieren und ihnen attraktive Angebote machen. Doch nicht nur Musikschulen können hieran mitwirken. Insbesondere in der Freien Szene könnte noch mehr Mut zur Vermittlung gezeigt werden.

Also, worauf warten wir noch?

Jérôme Lenzen

szene kultur drink mit Aneta Rostowska von der Temporary Gallery

26. April 2023, 18 Uhr

Kunsthalle Lindenthal - Aachener Straße 220, 50931 Köln

Auch wir möchten Mut zur Vermittlung zeigen und Kulturelle Bildung in unserem Netzwerk stärken. Dafür laden wir am 26. April erneut zum sze drink ein. Dieses Mal steht er unter dem Motto Ausstellung & Kuration. Zu Gast haben wir hierfür die geschäftsführende Direktorin der Temporary Gallery. Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Köln — Aneta Rostowska. Und gleichzeitig sind auch wir zu Gast — und zwar in der Kunsthalle Lindenthal.

Aneta Rostowska ist Kuratorin, Theoretikerin und Autorin. Sie studierte Philosophie, Wirtschaft und Kunstgeschichte in Krakau, Posen, Heidelberg und Frankfurt am Main und ist Absolventin des “De Appel Curatorial Programme” in Amsterdam. Von 2005-2016 war sie als Dozentin für Kunsttheorie, Kunstgeschichte, Philosophie und Logik an verschiedenen Hochschulen in Krakau und Stettin tätig. Ein weiterer Meilenstein ihrer Karriere war ihre Tätigkeit als Kuratorin der Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art in Krakau von 2011-2016. Seit 2016 ist Aneta Rostowska als Kuratorin bei der Akademie der Künste der Welt in Köln tätig, seit 2017 als Dozentin an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. 2019 übernahm sie die Leitung der Temporary Gallery in Köln, deren Betrieb auch Thema in unserem Gespräch mit ihr werden soll.

2008 als gemeinnütziger Kunstverein gegründet, wird die Temporary Gallery ab 2014 als “Zentrum für zeitgenössische Kunst” von der Stadt Köln gefördert. Sie beherbergt Einzel- und Gruppenausstellungen, Vortrags- und Filmreihen sowie Kooperationen mit Gastkurator:innen und Universitäten. Darüber hinaus bietet sie individuelle Projektberatungen und Veranstaltungen für Künstler:innen und Kurator:innen aus Köln an.

Aneta Rostowska ist seit 2019 geschäftsführende Direktorin der Temporary Gallery in Köln. Foto: Felix Norberg

Jobs, Jobs, Jobs

Du interessierst Dich für die zeitgenössische Kunstszene und bist erfahren in der Organisation von Veranstaltungen und Festivals? Du kannst Dir vorstellen selbstverantwortlich Künstler:innen an verschiedenen Einsatzstellen zu betreuen? Wie wäre es dann mit folgender Stelle:

Mitarbeiter:in Produktionsbüro im Künstlerischen Betriebsbüro

Ruhrtriennale / Kultur Ruhr GmbH

Beginn: 1. August 2023 (zunächst befristet bis 31. Oktober 2026)
Bewerbungsfrist: 19. März 2023

Art der Anstellung: Vollzeit

Zum Stellenangebot

Du hast Freue am Organisieren, Kommunizieren und der Entwicklung von Ideen? Mit den Standards des wissenschaftlichen Arbeitens bist Du vertraut und Recherchen fallen Dir leicht? Sei beim neuen Konzeptionsvorhaben ‚Audience Agency Cologne‘ dabei!

Studentische Hilfskraft / WHK für Kultur, Publikum & Begeisterung

ArtAsyl e.V.

Beginn: 1. April 2023
Bewerbungsfrist: 12. März 2022

Art der Anstellung: 8 - 12 h / Woche

Zum Stellenangebot

Du arbeitest strukturiert, sorgfältig und selbstständig und hast einen Blick für Details? Außerdem bringst Du Grundkenntnisse im Nähen mit und auch etwas handwerkliches Geschick mit? Dann ist nachfolgende Stelle vielleicht etwas für Dich:

Mitarbeiter:in im Künstlerischen Betriebsbüro mit Schwerpunkt Vorstellungsbetreuung Kostüm / Requisite

Comedia Theater

Beginn: 1. August 2023
Bewerbungsfrist: 23. April 2023

Art der Anstellung: Teilzeit, 20h / Woche

Zum Stellenangebot

Du suchst nach einem Ort für Deine nächste Ausstellung? — Das &wieder wartet auf Dich!

Das &wieder ist ein Kreativraum für Kulturschaffende und Künstler:innen, betrieben von Kumbig e.V. — Das Kulturgetriebe. Neben seiner Nutzung als Co-Working Space dient es an Wochenenden als Ausstellungs- und Eventraum. Regelmäßig finden hier freitags oder samstags Vernissagen statt. Die Werke bleiben in der Regel noch einige Tage hängen, sodass auch Co-Worker:innen sowie Passant:innen unter der Woche noch von der ausgestellten Kunst profitieren können.

Auf einer Fläche von ca. 30 m² haben Künstler:innen, Projektgruppen, Studierende der bildenden Künste und andere Ausstellungsvorhaben die Möglichkeit ihre Werke zwischen einer Woche und einem Monat auszustellen. Das &wieder als junger Kunstraum im Kölner Norden soll gerade aufstrebenden Künstler:innen einen Raum bieten, die sich in der Kunst- und Ausstellungsszene anfangen zu orientieren. Egal ob bereits mehrmals ausgestellt oder noch nie – im &wieder können Ausstellungen jeglicher Sparten der Bildenden Künste stattfinden: Von Malerei, Illustration, Multimedialen Installationen, Bildhauerei, Grafik oder Fotografie darf alles dabei sein.

Du möchtest das &wieder für eine Ausstellung mieten?

Du interessierst Dich eigentlich nur für das Co-Working im &wieder? Dann hast Du Glück gehabt — es gibt zurzeit freie Plätze! Werde jetzt Teil der &wieder-Bürogemeinschaft!

Bild 1: Ausstellung der Illustration Ladies © Janós Buck; Bild 2/3: Ausstellung Neola Art Projects © Neola Art Projects

Event-Tipps

10. März, 20 Uhr (19:30 Uhr Einlass) — Lesung von Álvaro Parrilla Álvarez im &wieder

Vor über 60 Jahren verließ Manuel seine Heimat in Andalusien und kam an den Niederrhein. Eigentlich wollte er nicht lange bleiben, in Deutschland etwas Geld verdienen und dann nach Spanien zurückkehren - und doch blieb er und verbrachte rund 50 Jahre am Niederrhein, bis zu seinem Tod. Zehn Jahre später folgt Álvaro Parrilla Álvarez den Spuren seines Großonkels. Ihre Geschichten ähneln sich: Parrilla Álvarez kam zum Studium nach Köln - und blieb. Um zu verstehen, was mit einem Menschen passiert, der einfach so in der Ferne und Fremde verschwindet, und der für seine Familie zu einem Fremden wird, begibt er sich auf eine Reise in den nicht ganz so wilden Westen des deutsch-niederländischen Grenzgebietes. Ob er Manuel am Niederrhein gefunden hat und was ihm noch so begegnet ist, verrät er in seinen "Notizen für eine Lesung: Eine Hin- und Rückreise."

Notas para una lectura de ida y vuelta

Lesung und Gespräch mit Álvaro Parrilla Álvarez
Auf Spanisch und Deutsch, übersetzt von Freyja Melsted
Mit Musik von Momo Lebron und Illustrationen von Diana Menestrey
Unterstützt vom Kulturbüro Niederrhein

Eichstr. 6, 50733 Köln

17. März, 19 Uhr — Vernissage „Modellierte Illustration“ von Daniel Schreiber

Daniel Schreiber arbeitete als Filmemacher, illustrierte Bücher und zeichnete zuletzt die Comicreihe „Annas Paradies“, bevor er Stifte und Pinsel (zumindest zeitweise) zur Seite legte, um seine alte Leidenschaft für Miniaturenbau zur Umsetzung seiner Motive zu nutzen.

Modellierte Illustrationen nennt Daniel Schreiber seine Bilder, für die er alle Figuren und Kulissen in Miniatur baut und anschließend fotografiert. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl seiner Fotografien, sowie einzelne Figuren und Miniaturrequisiten.

Weitere Öffnungszeiten: 18. & 19. März, 15 - 18h

Eichstr. 6, 50733 Köln

14. - 16. September — Kulturmut Convention 2023

Vom 14. bis zum 16. September veranstalten das Kulturgetriebe und das Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung die Kulturmut Convention 2023 zum Thema Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb in Köln-Nippes!

Mit einem Auftakt von Nanette Snoep, Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museums, erwarten Euch drei spannende Tage, an denen wir unser Wissen rund um den Themenkomplex “Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb” erweitern. Wir wollen gemeinsam ins Gespräch kommen und neueste Entwicklungen, Berufspraktiken und Chancen einer nachhaltigen Kulturarbeit diskutieren. Wir wollen über den nachhaltigen Tellerrand hinausschauen und nicht nur die ökologische Ebene der Nachhaltigkeit beachten, sondern auch die ökonomische sowie soziale Dimension beleuchten. Wie können wir die Strukturen und Programme der Kulturförderung gerecht und nachhaltig gestalten?

Neben Impuls-Vorträgen von verschiedenen Expert:innen aus Kunst und Kultur wird es Design-Thinking-Workshops geben, in denen wir die Inhalte aus den Vorträgen gemeinsam reflektieren und kreative Lösungen für einen nachhaltigen Kulturbetrieb erarbeiten.

Du möchtest dabei sein und weiterhin up to date bleiben? Dann reserviere Dir schon jetzt einen kostenlosen Platz!

Du hast Anregungen, Fragen, Tipps oder möchtest einen Job über unsere Kanäle veröffentlichen?

Schreib uns an! Gern via Mail, Insta oder Facebook! Alle Infos unten!

Du möchtest den neuen szene kulturmanagement-Jobletter nicht bekommen? Dann melde Dich hier direkt ab!