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Nummer 3 – März 2023

«Das Leben aller Geistlichen ohne Bücher ist nichts», schloss ein Schreiber der Acta Murensia seine vierseitige Buchliste im 12. Jahrhundert. Mit diesem scheinbar zeitlosen Zitat tauchen wir ein in die Welt der Handschriften. Rund 140 Bücher aus den mittelalterlichen Klöstern Hermetschwil und Muri sind heute in Aarau, Sarnen und Hermetschwil erhalten. Rainer Hugener, Autor im Projekt Geschichte Kloster Muri, untersucht für sein Kapitel «Religiöser Kult und klösterliche Kultur» die Funktion von Handschriften im Alltag in den Klöstern Muri und Hermetschwil. Der neue Blogbeitrag zeigt mehr über den liturgischen Gebrauch der Handschriften und wie im Verlauf des Mittelalters auch das Schriftgut für die Verwaltung zunahm.

Neuer Artikel in der Aargauer Zeitung: Wenn Kulturgüter politisch werden

Debatten um Rückgaben von Kulturgut sind aktueller denn je. Doch sind sie nicht neu. Wie mittelalterliche Handschriften in der Folge von Säkularisierungsbestrebungen bei Klöstern zum Politikum werden können, lesen Sie in unserem Artikel in der Aargauer Zeitung. Was Ende der 1940er-Jahre als «Rückgabe»-Bestrebungen von katholisch-konservativer Seite für die einst verstaatlichten Klosterkulturgüter – es ging hier ausschliesslich um Schriftgut – gedacht war, endete 1960 als «Tauschaktion» zwischen dem Kanton Aargau und dem Kloster Muri-Gries. Handschriften und Archivalien wechselten so noch einmal den Besitzer.

Murensia-Bände neu online

Mehr Informationen zu Handschriften und die mittelalterliche Bibliothek des Klosters Hermetschwil bietet beispielsweise der Murensia-Band 6 «Lesen, schreiben, beten, heilen» von Ruth Wiederkehr. Dieser Band ist einer von drei Bänden aus der Reihe der Murensia, die neu als integraler Download auf der Webseite von Geschichte Kloster Muri zur Verfügung stehen. Auch die biografische Arbeit über den Rektor, Abt und Abtprimas Bernard Kälin von Martina Roder sowie die Broschüre über den Katakombenheiligen Leontius von Urs Amacher sind jetzt digital abrufbar.

Bücherrestaurationen Sammlung Murensia

Die Sammlung Murensia gehört zu Murikultur und entstand im Zusammenhang mit dem Projekt Geschichte Kloster Muri. Sie sammelt Publikationen und Quellen rund um die Geschichte des Klosters Muri und zur Region Muri. Lesen Sie im aktuellen Artikel des Badener Tagblatts, wie derzeit mehrere Jahrhunderte alte Bücher im Atelier Strebel durch die Ukrainerin Olga Mykhiienko restauriert werden.