Wir haben bei uns im Haus eine Art Entsorgungssystem. Weil nicht alles, was man nicht mehr haben will, auch für andere nutzlos ist, wandern die Dinge etappenweise gen Mülltonne. Was man aussortiert, kommt auf einen Absatz zwischen Erdgeschoss und erstem Stock. Nimmt es niemand mit, wird es vor die Haustür gestellt. Will es auch dort niemand haben, schmeißen wir es weg. So steht zwar auch immer mal Müll auf dem Gehweg, aber nie lange und wir räumen ihn weg. Da halten es viele offenbar anders und handeln eher nach der Maxime: Aus dem Auge, aus dem Sinn. Das Ergebnis sind illegal abgeladene Müllsäcke, Papierberge vor überfüllten Containern. Und viel Detektiv-Arbeit für die „Waste Watcher“, die Müll-Ferkel aufspüren und zur Kasse bitten. Meine Kollegin Anna-Lena Barnickel hat zwei Angestellte der Stadtreinigung begleitet (M+). Hochburgen der Abfallberge sind dabei übrigens Eimsbüttel und Eppendorf. Von wegen feine Gesellschaft ...
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Geldwäsche, Morddrohungen – und Filetsteaks im Knast: Der Einfluss von Drogen-Bossen in Hamburg ist enorm. Eine Razzia in den Justizvollzugsanstalten Fuhlsbüttel („Santa Fu“) und Glasmoor hat nun gezeigt, dass Großdealer im Gefängnis ihre Geschäfte betreiben und leben wie in Freiheit. Es gilt: Wer draußen Geld und Macht hat, ist auch im Knast der starke Mann. Meine Kollegin Viola Dengler hat sich das korrupte System mal genauer angesehen (M+), das ohne Schmiergelder nicht funktionieren könnte.
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Erst am vergangenen Mittwoch war das Mahnmal vor dem Rathaus Altona, das an die ermordeten Altonaer Juden und ihre nie geborenen Nachkommen erinnern soll, auf einer Seite bekritzelt worden. Das Bezirksamt beseitigte die Schmierereien. Nun ist das Mahnmal schon wieder verunstaltet worden, diesmal sind drei Seiten bemalt. An einigen Stellen haben sich möglicherweise Hinweise versteckt. Wer sind die oder der Täter? (M+)
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Und zum Schluss noch eine Mut machende Geschichte, die mit einer schlechten Nachricht für ein kleines Mädchen beginnt. „Ich war in der vierten Klasse, als ich plötzlich erste kahle Stellen auf meinem Kopf entdeckt habe“, sagt Nina Windelband. Heute, sechs Jahre später, hat die 16-Jährige weder Haupthaar noch Wimpern oder Augenbrauen. Einer von 100 Menschen leidet an ihrer Krankheit. Doch sie hat entschieden, sich nicht mehr zu verstecken. Wie sie das geschafft hat? Hat sie meiner Kollegin Pauline Reibe erzählt (M+).
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Einen wunderbar mutigen Mittwoch wünscht Ihnen
Ilka Kreutzträger
ilka.kreutztraeger@mopo.de
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