Sozialpolitischer Fachtag des bvkm: Zu Gast beim Fachtag am 11. Mai war Marc Nellen, zuständiger Abteilungsleiter für die Kindergrundsicherung beim Bundesfamilienministerium. Über seine Aussage, dass der Kindergeldanspruch von Eltern für ihre erwachsenen Kinder mit Behinderung im Zuge der Schaffung einer Kindergrundsicherung erhalten bleiben soll, waren alle 130 Teilnehmenden sehr erleichtert. Weitere Themen waren die Inklusive Lösung in der Kinder- und Jugendhilfe und die E-Mail-Aktion des bvkm zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG). „Ein herzliches Dankeschön für den wieder sehr informativen Sozialpolitischen Fachtag Ihres Verbandes, ich freue mich schon auf den nächsten Termin im November“, so eine Teilnehmerin im Anschluss. Der nächste Sozialpolitische Fachtag findet online am 16. November statt.  

Kindergrundsicherung: Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hat am 10. Mai sein Positionspapier zur Kindergrundsicherung vorgelegt. Auch er spricht sich dafür aus, dass der Kindergeldanspruch von Eltern für ihre erwachsenen Kinder mit Behinderung erhalten bleiben muss. Dem Kindergeld komme eine wichtige Ausgleichsfunktion zu. Es trage der lebenslangen Unterhaltsleistung von Eltern gegenüber ihren Kindern mit Behinderung Rechnung. Der bvkm ist Mitglied im DBR und hat an dem Positionspapier maßgeblich mitgewirkt.   

Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts: Nachdem der Bundesrat dem Gesetz am 12. Mai zugestimmt hat, steht seinem Inkrafttreten nichts mehr im Wege. Das Gesetz sieht u.a. vor, dass Arbeitgeber, die trotz Beschäftigungspflicht keinen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigen (sog. „Beschäftigungsquote null“), künftig mehr bezahlen sollen. Der bvkm hatte sich mit einer Stellungnahme in das Verfahren eingebracht und war als Sachverständiger zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages geladen. 

Buch der Woche: Mit dem Interdisziplinären ¬ Teilhabe ¬ Instrument© ist eine Material-Box entstanden, mit der die Bedürfnisse von Menschen mit Komplexen Behinderungen gemeinsam mit ihnen erkannt und verstanden werden können. Sie ermöglicht Fachkräften, im Dialog miteinander und über Institutionsgrenzen hinweg passgenaue soziale und kulturelle Teilhabeangebote zu entwickeln. Das ITI Es wurde von KuBus® e.V. und der Universität Köln in der Praxis für die Praxis entwickelt. Die Box enthält auch das dazugehörende Buch „Teil ¬ sein & Teil ¬ haben® Wünschen – Gestalten – Leben“.


Von anderen

Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes (AGG): Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hat bereits am 15. März ein Positionspapier zur Reform des AGG in schwerer Sprache verfasst. Nun hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL) die Forderungen in Leichter Sprache zusammengefasst und erklärt. 

Jetzt in der Mediathek anschauen: Frühgeborene Drillinge und ihre Eltern wurden in der ARD-Dokumentation „Drei Handvoll Leben“ in den ersten Monaten begleitet. Die zwei Teile dieser sehr eindrucksvollen und einfühlsamen Doku – „Zu klein für diese Welt?“ und „Hallo Welt!“ – sind seit dem 16. Mai, unter diesem Link in der ARD-Mediathek verfügbar. 

Aktion Deutschland hilft e.V. sucht Studien-Team: Das Team soll anlässlich der Hochwasser-Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 eine Fallstudie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Katastrophenvorsorge sowie Katastrophenbewältigung in Deutschland durchführen. Die Fallstudie soll zwischen Juni und Oktober 2023 entstehen. Bewerbungsschluss für Interessierte: 31. Mai 2023.


Demnächst

14. Juni 2023 // Online: Grundlagenworkshop der bvkm-Mitgliedsorganisation MINA e.V. zum Thema „Flucht, Behinderung und strukturelle Barrieren – Vielfaltssensibel Zugänge schaffen“.