Newsletter

Buchhaltung

Die wichtigsten Änderungen des Umsatzsteuergesetzes seit 01.04.2013:

Neue Definition des Warenausfuhrs: Nach der Novellierung gilt als Warenausfuhr die Lieferung von Waren, die aus dem Gebiet Polens verschickt oder befördert werden, auch in dem Fall, wenn sie in einem anderen als Polen EU - Land verzollt werden (bisher musste das Zollverfahren grundsätzlich in Polen beginnen).

Neue Regelung betreffend Abrechnung der Lieferungen, für die der Erwerber steuerpflichtig ist (reverse charge): Bisher fand das Reverse-Charge- Verfahren in jedem Fall des Erwerbs von Waren von ausländischen Steuerpflichtigen, die in Polen weder Sitz noch festen Ort der Geschäftsführung haben, Anwendung. Seit 01.04.2013 findet das Reverse-Charge-Verfahren keine Anwendung, wenn sich der ausländische Lieferant als polnischer Umsatzsteuer registriert hat. In einem solchen Fall wird die Umsatzsteuer nach allgemeinen Regel abgerechnet.

Steuerbefreiung für Lieferung von nicht bebauten Gebieten: Die bestehende Steuerbefreiung wurde modifiziert. Jetzt betrifft sie die Lieferung von nicht bebauten Gebieten, die keine Baugebiete sind, wobei eine Definition von Baugebieten eingeführt wurde.

Steuervertreter: Eingeführt wurde eine Möglichkeit, einen Steuervertreter zu bestellen, ohne sich für die Umsatzsteuerzwecke registrieren zu müssen. Zweck dieser Änderung ist, die Pflichten der Unternehmer zu vereinfachen, die durch Polen Waren in andere UE-Länder ausführen wollen.

Unentgeltliche Übergaben: Eine unentgeltliche Übergabe von Geschenken mit kleinem Wert und Proben unterliegt der Besteuerung nicht, solange sie zu mit dem Geschäftsbetrieb verbundenen Zwecken erfolgt. Übergaben der Werbungs- und Informationsdruckmaterialien werden jetzt grundsätzlich von der Besteuerung nicht ausgeschlossen. Eingeführt wurde eine neue Definition der Probe.

Steuerrecht

Polen kämpft gegen Steuerbetrug

Polen hat sich als erstes Land der Region der G5-Initiative zum automatischen Austausch von Steuerdaten mit anderen Ländern angeschlossen. Das sagte Finanzminister Jacek Rostowski in der zweiten Maihälfte in Brüssel auf einem Treffen mit seinen europäischen Amtskollegen. Ein diesbezügliches Pilotprojekt war von den fünf Ländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien gestartet worden. (mehr)

Polen will Regelung gegen Steuerflucht einführen

Das polnische Staat will künftig verhindern, dass Firmen mit Sitz in Polen ihre Gewinne an speziell gegründete Gesellschaften in Länder verlagern, in denen niedrigere Steuersätze gelten als in Polen. Das Finanzministerium hat dazu bereits einen Gesetz-Entwurf mit CFC-Regelungen vorbereitet. CFC steht für Controlled Foreign Companies. (mehr)

Personalabrechnung

Bezahlter Mutterschafts-Urlaub auf 1 Jahr verlängert

Die polnische Regierung hat eine Verlängerung des Mutterschafts-Urlaubs auf ein Jahr beschlossen. Mütter oder Väter von Kindern, die ab diesem Jahr geboren wurden oder geboren werden, können ein Jahr bezahlten Urlaub in Anspruch nehmen, wenn beide Elternteile berufstätig sind. In den ersten sechs Monaten erhalten sie 100 Prozent ihres Nettolohns, in den nachfolgenden Monaten 60 Prozent. (mehr)

Wirtschaft und Politik

Arbeitsstunde kostet in Polen 7,20 Euro

Nach der neueste Statistik des Europäischen Statistik-Amtes Eurostat liegt Polen bei den Arbeitskosten weiterhin am unteren Ende der EU-Länder. Ende 2012 kostete die Arbeitsstunde den Arbeitgebern in Polen 7,20 Euro. Nur in Bulgarien und Rumänien sowie den baltischen Staaten Litauen und Lettland besteht noch ein geringeres Kosten-Niveau. Im Vergleich dazu sind die Arbeitskosten in Deutschland (31,00) und Frankreich (34,90) über das Vierfache höher.

Leitzinsen auf historisch niedrigsten Stand

Der Geldpolitische Rat der Polnischen Nationalbank hat Anfang Mai um 0,25 Prozent auf 3 Prozent gesenkt. Einen solch niedrigen Stand hat es bisher noch nicht gegeben. Ökonomen und Analysten zeigten sich von dem Zins-Schritt überrascht, insofern der Präsident der Nationalbank Marek Belka bei der großen Zinssenkung im März um 0,50 Prozent noch etwas anderes angekündigt hatte. Belka sprach den auch von einer Korrektur seiner Ansage vor zwei Monaten und verwies darauf, dass es immer Fragezeichen zur wirtschaftlichen Belebung in der Eurozone gebe. (mehr)