|
|
Sehr geehrte Damen und Herren,
dem Gesundheitszustand der Menschen in Deutschland widmet das Robert Koch-Institut (RKI) eine neue Studienreihe. Dafür werden Bürgerinnen und Bürger über eine Plattform wiederholt zu verschiedenen Themen befragt – etwa zur körperlichen und psychischen Gesundheit, zum sozialen Umfeld, dem Gesundheitsverhalten sowie der gesundheitlichen Versorgung.
Das RKI will damit eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen liefern. Zu Beginn seiner Amtszeit hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach eine evidenzbasierte Gesundheitspolitik angekündigt. Möglich, dass diese Maxime während des politischen Tauziehens um die Krankenhausreform in den Hintergrund geriet.
Die neue Studie bietet dem Minister die Gelegenheit, sich in seiner liebsten Rolle zu präsentieren: als kundiger und besorgter Arzt. „Mein Patient ist im Moment die Bevölkerung. Wie geht’s Deutschland, das muss ich wissen“, kündigt er die Erhebung in einem Zeitungsinterview an.
Lauterbach als oberster Arzt der Deutschen – da scheint der Ärger um Krankenhausreformen, GKV-Finanzen und Co. plötzlich ganz fern.
Muntere Grüße aus der Albrechtstraße
Ihr Redaktionsteam der PAG
|
|
Umfrage des Monats
„Krankenhausreform – too big to fail?“
Es ist das Mega-Projekt auf der Agenda von Prof. Karl Lauterbach: die Krankenhausreform. Deren Notwendigkeit wird von niemandem ernsthaft bestritten, aber wie die stationären Strukturen zukunftsfest gemacht werden sollen – darüber gehen die Auffassungen zum Teil weit auseinander. Zurzeit ist Stillstand, denn das Krankenhaustransparenzgesetz steckt im Vermittlungsausschuss fest. Die Folge: Die Stimmung wird immer gereizter, Schuldzuweisungen nehmen zu. Spätestens am 24. April muss das Reformgesetz durch das Bundeskabinett, damit es zum 1. Januar 2025 in Kraft treten kann.
Was glauben Sie?
© iStockphoto, themacx
|
|
Bundesverdienstkreuz für Wieler und Cichutek
Berlin (opg) – „Es waren gerade die Wissenschaftler, die die Politik in dieser Zeit nach bestem Wissen und Gewissen beraten haben“, sagt Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier bei der Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Klaus Cichutek und Prof. Lothar Wieler am 18. Januar. Mit dieser Zeit meint das Staatsoberhaupt die Corona-Pandemie, zu der wichtige Fragen nicht ausreichend beantwortet seien.
Steinmeier mahnt eine Aufarbeitung der Corona-Zeit unter anderem deshalb an, „weil niemand sagen kann, ob wir nicht in absehbarer oder auch späterer Zeit wieder einmal von einer Pandemie getroffen werden“. Zudem habe sich gerade in dieser Zeit viel Misstrauen in staatliche Maßnahmen, in politisches Handeln und in die demokratische Selbstorganisation der Republik artikuliert. Dem Bundespräsidenten zufolge haben sich solche Haltungen bis weit in die Mitte der Gesellschaft verfestigt. Das Vertrauen in demokratische Institutionen und in vernunftbasierte Wissenschaft habe gelitten. „Auch und gerade diese Folgen der Pandemie haben uns zu beschäftigen.“
Foto oben: Prof. Klaus Cichutek, Foto unten: Prof. Lothar Wieler © pag,Fiolka
Die ehemaligen Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert Koch-Instituts, Cichutek und Wieler, hätten „inmitten manchmal des größten Durcheinanders einen kühlen Kopf bewahrt“, würdigt Steinmeier die beiden Wissenschaftler. Und weiter: „Im Großen und Ganzen haben wir die Prüfung der Pandemie bewältigt, wozu die beiden Wissenschaftler, die wir heute ehren, in herausragender Weise beigetragen haben.“
Unterdessen nimmt der FDP-Gesundheitspolitiker Prof. Andrew Ullmann die Rede Steinmeiers zum Anlass, um erneut eine Enquete-Kommission zur Aufklärung und Aufarbeitung der Pandemie zu fordern. Ziel müsse eine „rückblickende Zukunftsorientierung“ sein. Es gehe nicht darum, politisch zu verurteilen, sondern um die politisch-wissenschaftliche Beurteilung, um für die Zukunft valide Entscheidungen treffen zu können. „Denn es ist keine Frage ob, sondern wann die nächste Pandemie kommen wird, deshalb müssen wir uns politisch und gesamtgesellschaftlich besser vorbereiten.“
|
|
"How to sell drugs offline" – Drogenanspielungen en vogue
Die ABDA hat eine Nachwuchskampagne mit dem Titel „How to sell drugs offline (fast)“ gestartet. Der geneigte Netflix-User wird sich an die Serie „How to sell drugs online (fast)“ erinnern. Der ABDA zufolge spielt der Titel mit der Doppelbedeutung des englischen Wortes „drugs“, das auch als „Arzneimittel“ übersetzt werde, heißt es in einer Pressemitteilung. Ja dann…
Offenbar sind derzeit mehr oder weniger subtile Drogenanspielungen en vogue: Die Berliner Bäderbetriebe laden ein, eine „Bahn zu ziehen“, auf dem Berliner Fernsehturm kann man laut Eigenwerbung „endlich wieder drauf sein“. „Mehr Teile als das Berghain“, wirbt eine Kfz-Werkstatt und Audi verspricht „Elektro und Speed“ als typisch Berlin. Und jetzt eben auch die ABDA mit ihren „Drugs“. Wenn‘s hilft…
© ABDA
|
|
Probieren geht über Studieren
Testen Sie den OPG Infodienst für drei Monate zum Preis von einem Monat. Für 99 Euro netto erhalten Sie drei Monate lang gut recherchierte Geschichten, kurze Nachrichten und Interviews mit Biss aus der Gesundheitspolitik.
|
|
|
|
|
|
|